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Michael Busch

Seltsame Materie IV
(Ich möchte ein Eisberg sein)Live Film
mixed media
Video, Super8, Dias, prepared piano
Länge: 47 Minuten

Seltsame Materie V
(then we take Berlin)
Live Film
mixed media
Video, Super8, Dias, prepared piano
Länge: 40 Minuten

Berliner Skizzenbuch
7 x 20 Minuten
Konzert für Prepared Piano und E-Gitarre und Zuspielband
akustische Skizzen von 7 Berliner Orten, Feld Aufnahmen, werden ergänzt mit Improvisationen auf
Klavier und Gitarre
UA

Seltsame Materie kommt auf der Erde nicht in stabiler Form vor. Das Strange Quark verursacht einen Zustand ständiger Auflösung und Transformation.

 

Verschwörungstheorien zufolge kann Seltsame Materie auch unsere stabile Materie in einen seltsamen Zustand überführen, sie gar verschlucken. Insofern ist das Auftreten von Seltsamer Materie immer gefährlich. In grossen Teilchenbeschleunigern wie am Large Hadron Collider am CERN muss das Risiko, dass Seltsame Materie entsteht, minimiert werden.

 

Die Flüchtigkeit der Materie, der Bilder und Gedanken, ihre „strangeness“ ist der Kern der Arbeit Michael Buschs. Er arbeitet bei dieser audiovisuellen Partitur, immer an der Grenze der Überforderung, mit mehreren Super 8 Projektoren, Dias und Video, überblendet Bilder, spielt Texte ein, macht Musik rund um einen präparierten Konzertflügel. In einer Mischung aus Konzert und Film Performance entsteht so aus banalen Super8 Filmen eine dystopische, vielschichtige Filmerzählung, in der Überschwemmungen, kontaminiertes Wasser und endlose Regenfälle eine grosse Rolle spielen.

Die Bilder und Erzählungen sind flüchtig und vergehen unwiederholbar, es ergibt sich eine spezielle visuelle Poesie der Vergänglichkeit. Die Zuschauer sind eingeladen, sich frei im Saal bewegen, sowohl vor als auch hinter der Leinwand den Filmemacher und den Film in seinem Entstehungsprozess zu beobachten.
(Pressetext Kunstverein Kassel, September 2019).

Michael Busch

 

geboren 1962 ist Filmemacher und Musiker, lebt in Berlin. Er drehte Experimentalfilme wie „Sieben Himmel“ (2005) und „Das Elektrische Paradies“ (2010). Seine Arbeiten werden auf internationalen Festivals und im Kunstkontext gezeigt. Unter anderem: Berlinale Forum, Centre Pompidou Paris, Reina Sophia Madrid, Kunstbiennale Sao Paulo, Torino International Film Festival, San Francisco, New York, Edinburgh, Filmfest München, Kurzfilmtage Oberhausen und dem EMAF Festival Osnabrück. Er unterrichtet an der Filmakademie Baden Württemberg, war 2007-2013 Gastprofessor an der Universität der Künste Berlin in der Klasse Experimentelle Mediengestaltung. 2010 kuratierte er mit Alexandra Engel das Filmprogramm der Ruhrtriennale.