Juschno-Sachalinsk, 17. März 2018 © Irina Rastorgueva/Modell Berlin //
Zweiter Abend (2/4) der Lese- und Gesprächsreihe zu Ursachen und Auswirkungen von Russlands Krieg gegen die Ukraine.
»Der Krieg ist zurück in Europa« – diese seit dem 24. Februar 2022 oft geäußerte Ansicht ist ein Euphemismus. Der Krieg war seit dem 8. Mai 1945 vom Kontinent nicht verschwunden. Er setzte sich in anderen Erscheinungsformen fort, und er tobt mit äußerster Brutalität in der Ukraine, die nach dem Willen der russischen Führung zerstört werden soll.
Intellektuelle aus der Ukraine flüchteten aus der zerstörten Heimat und kamen in die Städte Europas. Sie leben, arbeiten, lernen und lehren hier – und weltweit. Ebenso Oppositionelle, die vor Repression und Terror ihre Heimat Russland und Belarus verließen.
Autor*innen aus der Ukraine, Russland und Belarus stellen in vier getrennten Veranstaltungen Texte über den Krieg und seine Auswirkungen über die Grenzen des Landes hinaus vor. Sie erkunden die Ursachen des Konflikts und sprechen über zukünftige Strategien.
Zu Gast am zweiten Abend sind die russische Aktivistin Olga Romanova, Gründerin der NGO »Russland hinter Gittern«, die sich für die Rechte Strafgefangener in Russland einsetzt. Mit ihr sprechen der Journalist Ilya Krasilshchik, Gründer von »helpdesk.media«, einer Plattform, die Informationen und Organisationen aus Russland, der Ukraine und Belarus zusammenbringt, sowie der Verleger, Journalist und Autor Felix Sandalov – alle aus Moskau, alle derzeit im Exil in Berlin. Im Gespräch mit Manfred Sapper, Chefredakteur von OSTEUROPA beleuchten sie die Arbeit, Probleme und Wirkungen sozialer Netzwerke außerhalb Russland, die den Widerstand im Inneren des Landes unterstützen.
Das Gespräch findet in Russisch und Deutsch statt und wird simultan übersetzt von Maria Unrau und Irina Bondas.
Musik: Micha Busch
Eine Kooperation mit der Stiftung St. Matthäus.
Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Wann:
19.06.2023, 19:00 Uhr
Wo:
St. Matthäus-Kirche
Matthäikirchplatz
10785 Berlin