Eine Ausstellung in der Ausstellung, ein ORBIS PICTUS, ein Ding, das Benjamin liebte, in 3D. Ein Wohnwürfel, 22-Raumwohnung für zwei mit Dialektik und Dialog befasste Autoren. Bahnsteig, Bibliothek, Balkon und Badewanne, Schreibmaschine, Zettelkasten, Radio, Kino, Küche, Kühlschrank für den kalten Blick, Innenleben außen – was der DENKENDE braucht. Ein BRECHTBENJAMINEXPRESS verbindet die Jahre 1917 (Revolution=Breitspur) und 2017 (Reflexion=Normalspur), wir sehen Benjamin darin auf dem Weg zu Asja Lacis, Ankunft Moskau, Weißrussischer Bahnhof, Fahrt zurück nach Berlin mit dem Waggon MANUSCRIPTE UND RUSSISCHER SPIELSACHEN, wir sehen Brecht, EINSAM AUF SCHWANKEM BOOT / DES EIGENEN LEIBS von Wladiwostok aus über den Pazifik Richtung Kalifornien setzen, WHAT A WONDERFUL WORLD, während Gagarin aus dem SPUTNIK funkt und YELLOW SUBMARINE leise durch die Gleise taucht. Oben drüber, wo die Luft kalt und sauerstoffarm wird im akademischen Dachgestühl, leitet Michel Birns ZWEIBAHNSTRASSE in den gedanklichen Kosmos über, Steinwegs BRECHTBENJAMINDIAGRAMM, „künstlerisches wie philosophisches Denken operieren knapp über dem Gefrierpunkt“, seziert Ordnung und Chaos von gegenüber her, wir schwimmen uns frei.