In Russland ist Rosa Luxemburg nicht besonders bekannt. Geschichtsbücher erzählen flüchtig und selten detailliert über sie. Im Allgemeinen ist ihr Name mit dem Internationalen Frauentag verbunden und auf ewig verknüpft mit dem Namen Clara Zetkin. Sie sind in der sowjetischen und russischen Tradition zusammengewachsen, wie die siamesischen Zwillinge Marx und Engels. Luxemburg und Zetkin sind zu einer Plakatfigur verschmolzen: unkörperlich, leblos und flach.
Luxemburg wurde seither als Blaustrumpf und Kämpferin für Frauenrechte und Unterstützerin der Prostituierten dargestellt, und ihr Gesamtwerk – entgegen gegen Lenins wiederholter Empfehlung – in Russland nie publiziert.