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Oleg Klimow

Fotograf

Freier Mitarbeiter der Fotoagentur Panos Pictures, UK und Mitbegründer von liberty.su, Stiftung für Dokumentarfotografie, Russland.

Geboren 1964 in Sibirien. Studium der Astrophysik an der Staatlichen Universität Kasan. Seit 1991 Fotograf für die einflussreiche niederländische Tageszeitung NRC Handelsblad. Er berichtete über sämtliche Kriegskonflikte in der UdSSR und in Osteuropa.

1991-1993 veröffentlichte er in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Journalisten Hubert Smeets ein Buch über Russland “Offended souls. Liberty in Russia” und mit Unterstützung das Buch “The collapse of the Soviet Empire” (Der Zusammenbruch des Sowjetimperiums). Ende 1999 veröffentlichte er in Zusammenarbeit mit dem niederländischen Fotografen Maurice Boyer ein Buch über die Ereignisse im Kosovo, “Between Belgrad and Skopje. Photographs of the Kosovo War”.

1990 Ausstellung “The last day of Sakharov’s life”, unterstützt von The Washington Post, Washington DC. 1994 Ausstellung “Caucasian Sniperrs”, Bilder aus dem Georgisch-Abchasischen Krieg (1992-93), Naarden foto-festival, Niederlande. Ab 2000 die in ganz Russland gezeigte Ausstellung “It’s Just a War”, unterstützt von der Soros Foundation.

„Oleg Klimow denkt, während er fotografiert, und andersherum. Das bedarf einer Erklärung. Beim Betrachten seiner Bilder ist nie hundertprozentig klar, was wichtiger ist: seine Wahrnehmung des Objekts bzw. die Darstellung des Objekts selbst. Nehmen wir ein Bild aus Suchumi. Zu sehen sind drei Männer in Militäruniform und eine Frau. Der erste spielt Klavier, ein anderer reinigt sein Maschinengewehr und der dritte umarmt die weinende Frau. Was passiert hier? Man kann sich beinahe alles vorstellen. Es ist einfach ein Krieg, und er findet hier statt, in Abchasien. (NRC Handelsblad)

2001 Fotoreportage über die Wolga, die auf der Pro Zrenie Fotobiennale in Nischni Nowgorod gezeigt wurde. 2003 Ausstellung “To Russia with love” über obdachlose Kinder, die auf der städtischen Müllkippe bei Moskau leben, und 2007 Ausstellung über Rassismus “Black and White Russia”, beide präsentiert von Amnesty International, Amsterdam und London. 2013 Ausstellung “Along the Shores of Russia” im Huis Marseille, Museum für Fotografie der Niederlande, Amsterdam.

2004 erschien bei Edition Braus der Fotoband „Russland, Erbe eines vergangenen Imperiums“ mit Texten von Hubert Smeets. 2005 wurde sein Buch über die Folgen des Zusammenbruchs der Sowjetunion “Heritage of an Empire” in den Niederlanden, Belgien und Deutschland veröffentlicht. Die dazugehörige Ausstellung wurde erneut im Huis Marseille gezeigt.

Seit 2005 widmet sich Oleg Klimow verstärkt Fotoprojekten. Von 2009 bis 2012 unterrichtete er Dokumentarfotografie an der Moskauer Rodtschenko-Schule für Fotografie und Multimedia. Im Jahr 2012 stellte er “From the River to the Sea“, ein Projekt über die russischen Wassergrenzen fertig.

2013 entstand der Dokumentarfilm “Letters to myself” über Klimow. Für den Film kehrte in einige der Gebiete zurück, die er während des Krieges fotografiert hat.

2015 bereiste er Sachalin und die Kurilen im Fernen Osten Russlands und arbeitete an dem Fotobuch „No Man Is An Island“ – ein anthropologisch ausgerichtetes Projekt, das sich auf Anton Tschechows Buch „Die Insel Sachalin“ bezieht.

Ab 2016 begann Klimow im „Fernen Westen“ Russlands, dem Kaliningrader Gebiet zu fotografieren. Ein fotografisches Projekt über die im Zweiten Weltkrieg entfremdeten Gebiete – Sachalin, Kurilen, das ehemalige finnische Gebiet Karelien, und das frühere Ostpreußen. Dafür rief Klimow das Onlineprojekt „pregel.info. text & photo“ ins Leben und lud lokale Fotografen und Journalisten zur Mitarbeit ein. Nach Russlands Überfall auf die Ukraine wurde das Portal formell geschlossen.

Im September 2022 erscheint Klimows Bildband über Sachalin und die Kurilen.

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