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Transit Tegel Lichtspiele

Michael Busch, Berlin

Wie das Kino ist der Flughafen ein Übergangsraum. Im Transitbereich verlässt man die Welt der Staaten und betritt einen Zwischenraum. Übergangsfantasien, Parallelwelten und Verschiebungstendenzen ins Surreale sind dem Kinoapparat eingeschrieben. Zur Zeit der deutschen Teilung war Tegel eine der Brücken, die die Insel Westberlin mit dem Westen und dem Rest der Welt verband. Tegel hat den Fluchtimpuls der Insulaner aus Westberlin transzendiert, ein Sehnsuchtsort, der, wie das Kino, die Klaviatur der Projektionen anschlug. Der Stillstand in den Warteräumen der Gates vor der beschleunigten Flugbewegung erzeugt ein Vakuum – Transiträume sind, im günstigen Fall – ein Reservoir der Phantasie. Im ungünstigen Fall sind sie der Vorhof zur Hölle.

Wie schon in der Installation „Ein Paradies von einer Stadt!“ (2020), kooperieren wir mit dem DAAD und zeigen Filme der Berlin-Stipendiaten von 1963 bis heute.

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